1.11.1 Der erste Weltkrieg
In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg waren die Bewohner des Dorfes überwiegend national eingestellt. Man verehrte das Fürsten- und das Kaiserpaar. Im Jahr 1913 wurde das hundertjährige Jubiläum der Befreiung von der Franzosenherrschaft gefeiert. Ein Band in der Art eines Lesezeichens mit den Jahreszahlen 1813-1913; mit Bildern und patriotischem Text ist in Bömighausen aufbewahrt worden s. Abbildung links.
Am 28. Juni 1914 begann der 1. Weltkrieg. Er war ein militärischer Konflikt zwischen 1914 bis 1918, der ein Wettrüsten der fünf europäischen Grossmächte (Grossbritannien, Frankreich, Deutsches Reich, Österreich-Ungarn und Russland) auslöste.
Der Auslöser war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo am 28. Juni 1914.
Der Konflikt ging aus von einer ursprünglich lokal begrenzten Konfrontation zwischen dem Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn und dem Königreich Serbien (Sarajewo Attentat) und eskaliert in einem global geführten Krieg mit 32 beteiligten Nationen.
Die waldeckischen Soldaten marschierten durch Arolsen zum Bahnhof und wurden an die Front transportiert s. Bild. Auf diesem Bild ist der Bömighäuser Lehrer Albus zu sehen, der am 7.9.1914 in Frankreich gefallen ist.
Die Siegeszuversicht und Begeisterung war allgemein groß, doch auch die Furcht vor Spionen war groß. Gerüchte verbreiteten sich, dass die Feinde einen Goldtransport durch Deutschland schleusen wollten. An den Ortseingängen auch in Bömighausen sollen Sperren errichtet und Wachtposten aufgestellt worden sein. Kriegsanleihen wurden auch von meinem Großvater gezeichnet s. Bild S. 168.
Lebensmittelkarten und Bezugscheine (bis lange nach dem Krieg gültig) wurden eingeführt s. Bilder oben. Da im Dorf in vielen Bereichen durch Landwirtschaft und Gärten noch Selbstversorgung bestand, litten die Menschen nicht so stark wie in den Großstädten.
Familien wurden durch den Tod ihrer Angehörigen getroffen.
Am 9. November 1918 brach das Kaiserreich zusammen. Der Krieg endete in einer bitteren Niederlage. Aus dem Fürstentum Waldeck wurde ein Freistaat.
Das rechte Bild die Reichshülsenfruchtverordnung von 1916, in der darauf aufmerksam gemacht wurde, dass jeder Verkauf, jedes Weitergeben von Hülsenfrüchten verboten und unter Strafe gestellt ist.