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1.9.2 Kohlstätten (Karl Schäfer)

Von Köhlerstätten und Kohlfuhren 1697

In der „Geschichte der Eisenindustrie...“ habe ich kurz über die Lieferung von Holzkohle aus den Wäldern bei Bömighausen und Welleringhausen zur herrschaftlichen Hütte bei Adorf berichtet. Sie wurden auch „Ober Adorfer Hütte“ oder „Pistoriushütte“ genannt. Sie war 1694 in Betrieb genommen worden. Aus dem Jahre 1697 liegt eine Abrechnung mit den Bömighäuser Fuhrleuten vor. 1688 waren bei Bömighausen in Hege gelegt der Stenner, die Bömighäuser Dannen und die Eisenberger Trift, bei Neerdar die Neerdarer Sähre, ein Stück vom Bü und bei Welleringhausen die Hardt. Da 1697 Holz aus dem Stenner verkohlt wurde, muss angenommen werden, dass er nur zum Teil in Hege lag.

Zusammenfassung aus der Abrechnung:

Debus (Tewes) Backhaus:

5 Rtl. für 5 Fuder aus der Stenner je 1Rtl. erhielt er bar

3 Rtl. für 3 Fuder vom Grothenberg am 17. Juni, 23. Juni, 8. August

1 Rtl. für 1 Fuder vom Arenscheid am 22. Sept., 2.,13. und 26. November

1 Rtl. für 1 Fuder von Schmidts Kohl dazu 19 Groschen, für 24 Gr. 4 Pfd. Hopfen, für 4 Gr. Tabak. Seine Forderung betrug 10 Rtl., 8 Rtl. 11 Gr. hat er empfangen, er behält zu fordern 1 Rtl. 25 Gr.- Der Rtl. hat zu dieser Zeit 36 Groschen.

 

Diese Kohlenfuhren zu Meilern und Hütten wurden bezahlt, sie waren von den Dienstpflichtigen nicht ohne Entgelt zu leisten wie andere Dienstfuhren für die Herrschaft, z.B. Einfahren von Heu, Getreide und Holzfuhren auf die Kanzlei oder den Burgsitz.

Wo der Köhler Schmidt herkam, weiß ich nicht, in Bömighausen kam der Name damals nicht vor. Die Köhlerei musste verstanden werden, aus anderen Dörfern kann belegt werden, dass Bauern es ablehnten zu kohlen, weil sie böse Erfahrungen gemacht hatten, weil sie „den Kohl“ nicht gar brachten oder verbrannten. Johan Peter Pöttner, der erste dieses Namens in Bömighausen, war um 1800 als Teerbrenner tätig. Er starb 1822 am Dumpe (Lungenerkrankung) einer Berufskrankheit