1.6.7 Der Handarbeitsclub "Flinke Nadel"
1981 fanden sich einige Frauen aus dem „Roten Kreuz“ zusammen um einen Handarbeitsclub zu gründen. Sie nahmen an mehreren Kursen teil und lernten die verschiedenen Handarbeitstechniken, u.a. bei Frau Stenzel in Korbach, wo sie Hardanger, Waldecker Stickerei, und Hessische Stickerei (Erbsloch) lernten.
Jeweils im Winter, vom ersten Dienstag im neuen Jahr, bis zum Dienstag der Karwoche, ging man reihum zum Handarbeiten.
Es waren: Elisabeth Jäger, Mariechen Knippschild, Marlies Potthof, Renate Pöttner, Ilse Pöttner, Erna Luise Höhle, Hildegard Trachte, Änne Kranz (Zölzer), Lina Ullmann, Elsa Koch, Christel Bodenhausen und die verstorbene Lina Sokop.
1991 zum 10jährigen Jubiläum fand eine große Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Es kamen 500 Gäste um die Handarbeiten zu besichtigen.
Vom Erlös dieser Jubiläumsverantstaltung spendeten die Frauen einen großen Servierwagen für das Dorfgemeinschaftshaus.
WLZ v. Freitag, den 12 April 1991: Die Brille allein reicht nicht mehr aus. Lina Ullmann hängt sich eine Lupe um den Hals. Nun sind die Fäden gut zu erkennen. Das feine Leinengewebe erscheint gleich viel größer.
Zwölf Damen sitzen in gemütlicher Runde beisammen. Eine erzählt von den neuesten Streichen des kleinen Enkels. Eine andere verrät ein leckeres Rezept, das sie am Sonntag ausprobiert hat. Plötzlich stutzt sie, runzelt die Stirn, zählt und rechnet. „Mir fehlt ein Faden!“ O je, o je!. Das wird sie in der nächsten Nacht um den Schlaf bringen. Die anderen können gut nachvollziehen, welche Gefühle sie jetzt bewegen. Schließlich haben sie das alle schon mal durchgemacht. Und dann haben sie gegrübelt, stundenlang wachgelegen und den Fehler gesucht.
Künstlerinnen? Ja, auf jeden Fall. Unter ihren geschickten Händen entstehen kleine und große Kunstwerke, wertvolle Arbeiten, in die sie ungeheuer viel Mühe, Liebe und Können stecken.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens ihres Handarbeitskreises „Flinke Nadel“ veranstalten die Damen am Sonntag, 21. April, eine Ausstellung. Ab 13.30 Uhr zeigen sie im Dorfgemeinschaftshaus Bömighausen einen Teil der Arbeiten, die im Lauf der Jahre entstanden sind: angefangen vom einfachen Strickstrumpf bis hin zum komplizierten Kunststricken, von Kissen und Läufern über Taufkleider und Trachtenjacken bis hin zu einmalig schönen Decken. Für das leibliche Wohl der Besucher wird gesorg: Es gibt Kaffee und leckeren selbstgebackenen Kuchen. 2002 hat Lina Ullmann und Elisabeth Jäger für die Kirche eine neue Altardecke in Hardanger Stickkunst hergestellt